Post-COVID

Post-COVID-Syndrom

Das Post-COVID-Syndrom, auch bekannt als Long COVID, beschreibt eine Reihe von Symptomen, die bei manchen Menschen über Wochen, Monate oder sogar länger nach einer COVID-19-Infektion anhalten, auch wenn die akute Phase der Krankheit bereits überwunden ist. Es betrifft sowohl Menschen, die schwer an COVID-19 erkrankt waren, als auch solche, die nur leichte oder gar keine Symptome hatten.


Die derzeitigen Empfehlungen für die Benennung von Covid-bedingten Gesundheitssymptomen lauten:


Akut-COVID-19: Anzeichen und Symptome von COVID-19 bis zu 4 Wochen.

 

Laufend (Ongoing)-COVID-19: Anzeichen und Symptome von COVID-19 von 4 Wochen bis zu 12 Wochen.


Post-COVID-19-Syndrom: Anzeichen und Symptome, die sich während oder nach einer mit COVID-19 übereinstimmenden Infektion entwickeln, länger als 12 Wochen anhalten und nicht durch eine andere Diagnose erklärt werden können. In der Regel treten mehrere Symptome auf, die sich oft überschneiden, im Laufe der Zeit schwanken und sich verändern können und jedes System im Körper betreffen können.


Long-COVID: ist der in Gesellschaft und Medien am häufigsten verwendete Begriff für Anzeichen und Symptome, die nach einer akuten COVID-19-Behandlung anhalten oder sich entwickeln. 


Post-COVID Definition

Häufige Symptome des Post-COVID-Syndroms:

Post-COVID wird mit bis zu 200 verschiedenen Symptomen beschrieben. Die Anzahl und der Schweregrad der Symptome sind jedoch bei jedem Betroffenen sehr unterschiedlich, und die Symptome können während der akuten Covid-Infektion oder erst nach der Genese auftreten.



  • Müdigkeit (Fatigue): Eine anhaltende Erschöpfung, die nicht durch Schlaf oder Ruhe behoben wird.
  • Atemprobleme: Kurzatmigkeit oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (auch als „Hirnnebel“ bekannt).
  • Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Kopfschmerzen.
  • Herzklopfen oder Brustschmerzen.
  • Schlafstörungen.
  • Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns (dies kann auch nach der akuten Erkrankung fortbestehen).
  • Angst, Depressionen und andere psychische Gesundheitsprobleme.

Ursachen und Mechanismen:

Die genauen Ursachen des Post-COVID-Syndroms sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus anhaltenden Entzündungsreaktionen, Störungen des Immunsystems, direkten Schäden durch das Virus und psychischen Belastungen eine Rolle spielen könnte. Manche Forscher glauben, dass das Virus langanhaltende Veränderungen im Körper verursacht, die zu den Symptomen führen.


Diagnose:

Die Diagnose von Post-COVID, wird in der Regel anhand der klinischen Symptome und der Anamnese gestellt, da es keine spezifischen Tests gibt, die Long COVID direkt nachweisen können. Es ist ein Zustand, bei dem Symptome über die akute Phase einer COVID-19-Infektion hinaus andauern, typischerweise mehr als 4 Wochen nach der Infektion.


1. Anamnese und Symptomverlauf

2. Symptome

3. Ausschluss anderer Ursachen:

  • Bluttests zur Überprüfung von Entzündungsmarkern, Eisenmangel, Schilddrüsenfunktion etc.
  • Lungenfunktionstests bei Atemproblemen.
  • EKG oder Herzultraschall zur Untersuchung von Herzsymptomen.
  • Neuropsychologische Tests bei kognitiven Beschwerden.

4. Differenzialdiagnose:

Es ist entscheidend, dass der Arzt auch andere chronische Krankheiten in Betracht zieht, die ähnliche Symptome verursachen könnten, z. B. chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS), Fibromyalgie oder andere autoimmune Erkrankungen.


Behandlung:

Da das Post-COVID-Syndrom eine Vielzahl von Symptomen umfasst und individuell sehr unterschiedlich sein kann, gibt es keine einheitliche Behandlung. Viele Patienten benötigen eine multidisziplinäre Therapie, die von Ärzten, Physiotherapeuten, Psychologen und anderen Fachleuten umfasst, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. In einigen Fällen wird auch eine spezielle Rehabilitation empfohlen.


Einige gängige Behandlungsansätze für Post-COVID sind:

  1. Symptomorientierte Therapie:
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Das Erlernen und Anwenden von Pacing hilft, die Symptome zu lindern und mit der Zeit zu verbessern.
  • Atemprobleme: Atemtherapie und physiotherapeutische Maßnahmen können helfen, die Lungenkapazität zu verbessern.
  • Kognitive Symptome: Kognitive Rehabilitation und Übungen zur Verbesserung der geistigen Klarheit und Konzentration.

  2. Medikamentöse Behandlung:

  • Bei Bedarf können Medikamente zur Linderung bestimmter Symptome wie Schmerzen, Schlafstörungen oder Angstzuständen verschrieben werden.

  3. Psychologische Unterstützung:

  • Menschen mit Post-COVID-Symptomen haben oft auch mit psychischen Belastungen wie Angstzuständen oder Depressionen zu kämpfen. Psychotherapie, wie kognitive Verhaltenstherapie (CBT), kann dabei unterstützen.

  4. Ernährungs- und Lebensstilberatung:

  • Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Physiotherapeuten und Ernährungsberater können hier hilfreiche Unterstützung bieten.

  5. Multidisziplinäre Betreuung:

  • In vielen Fällen ist es hilfreich, wenn Ärzte und Therapeuten aus verschiedenen Fachbereichen (z. B. Lungenärzte, Neurologen, Physiotherapeuten) zusammenarbeiten, um eine umfassende Behandlung zu ermöglichen.

Es ist wichtig, mit einem Arzt oder Spezialisten zu sprechen, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln und die besten Schritte zur Genesung zu bestimmen.


Fazit:

Post-COVID ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem, das Menschen unterschiedlich betrifft. Die Forschung ist noch im Gange, um mehr über dieses Syndrom zu erfahren und effektivere Behandlungen zu entwickeln.

Haben Sie noch Fragen?

Kontaktieren Sie uns
Share by: