ME/CFS

ME/CFS

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom. Es handelt sich um eine komplexe und schwerwiegende Erkrankung, die durch extreme, lang anhaltende Müdigkeit (Fatigue) gekennzeichnet ist, die nicht durch Ruhe oder Schlaf gemildert wird. ME/CFS betrifft auch viele andere Körpersysteme und führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Personen.


Dies ist ein sehr häufiges Symptom bei Post-COVID und Post-VAC und wird oft als eines der am stärksten beeinträchtigenden Symptome beschrieben.


Wichtige Merkmale von ME/CFS:

  1. Chronische Müdigkeit: Die Hauptsymptomatik ist eine extreme, anhaltende Erschöpfung, die den Alltag erheblich einschränkt. Die Müdigkeit wird nicht durch Schlaf oder Ruhe behoben.
  2. Post-exertionelle Malaise (PEM): Dies bezeichnet eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, die Tage oder sogar Wochen anhalten kann. Dies ist eines der charakteristischsten Merkmale von ME/CFS.
  3. Kognitive Beeinträchtigungen: Betroffene leiden oft unter Gedächtnisproblemen, Konzentrationsstörungen und sogenannten „Hirnnebel“, was bedeutet, dass das Denken und die geistige Klarheit beeinträchtigt sind.
  4. Schlafstörungen: Auch wenn die Betroffenen häufig ein starkes Bedürfnis nach Schlaf haben, ist die Schlafqualität oft schlecht. Viele Patienten berichten von nicht erholsamem Schlaf.
  5. Schmerzen: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen sind häufige Symptome.
  6. Weitere Symptome: Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehören häufige Infektionen, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Übelkeit, Schwindel, Herzklopfen, und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen.



Ursachen:

Die genaue Ursache von ME/CFS ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen könnten:

  • Virusinfektionen: Einige Fälle von ME/CFS treten nach einer Virusinfektion auf (z. B. nach einer Grippe oder Epstein-Barr-Virus-Infektion), was darauf hindeutet, dass das Immunsystem eine Rolle spielen könnte.
  • Immunsystem: Es wird spekuliert, dass eine Fehlregulation des Immunsystems oder chronische Entzündungen zu den Symptomen führen könnten.
  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Prädispositionen eine Rolle spielen könnten.
  • Psychosoziale Faktoren: Stress oder psychische Belastungen könnten ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung oder Verschlechterung von ME/CFS spielen, auch wenn die Krankheit in erster Linie eine biologische Grundlage hat.



Diagnose:

Die Diagnose von ME/CFS ist schwierig und basiert vor allem auf dem Ausschluss anderer Krankheiten. Es gibt keine spezifischen Tests, die ME/CFS eindeutig diagnostizieren können. Die Symptome müssen über einen längeren Zeitraum (mindestens sechs Monate) bestehen, um die Diagnose zu stellen.


Behandlung:

Es gibt derzeit keine Heilung für ME/CFS, und die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Zu den gängigen Ansätzen gehören:

  • Pacing Lernen und Umsetzen: Lernen Sie, Ihren Alltag so zu strukturieren, dass Sie Pausen einlegen und neue Energiegrenzen erkennen können.
  • Symptomatische Behandlung: Medikamente gegen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen können helfen.
  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Diese psychotherapeutische Methode kann helfen, mit den belastenden Symptomen umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Graded Exercise Therapy (GET): Eine Art abgestufte Bewegungstherapie, die in der Vergangenheit empfohlen wurde, ist umstritten und wird heute nicht mehr allgemein empfohlen, da sie bei einigen Patienten die Symptome verschlechtern kann.

Die Behandlung sollte individuell angepasst werden, da ME/CFS bei jedem Patienten unterschiedlich verlaufen kann.


Fazit:

ME/CFS ist eine schwerwiegende, aber häufig missverstandene Erkrankung, die eine komplexe Mischung aus körperlichen, kognitiven und psychischen Symptomen umfasst. Sie kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und ist mit vielen unsichtbaren Belastungen für die betroffenen Personen verbunden. Derzeit wird noch intensiv geforscht, um die genauen Ursachen zu verstehen und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln

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